Kritik an Innogy-Entscheidung der EU-Kommission

17.09.2019 11:58

Brüssel (dpa) - Nach dem grünen Licht der EU-Kommission zur
Zerschlagung von Innogy haben kleinere Konkurrenten scharfe Kritik
geäußert. Der Zusammenschluss der beiden größten
deutschen Energiekonzerne, Eon und RWE, sei «eine weitere Zäsur für

den deutschen Energiemarkt», teilte der Ökostromanbieter Lichtblick
am Dienstag mit. «Wettbewerb und Innovation werden auf der Strecke
bleiben - Verbraucher und der Industriestandort Deutschland insgesamt
die Zeche zahlen müssen», erklärte Lichtblick-Geschäftsführer Ger
o
Lücking. So eine Machtkonzentration habe es im deutschen Energiemarkt
noch nie gegeben. Auch der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), der
die Interessen von Stadtwerken vertritt, äußerte sein Bedauern.

Verbraucherschützer sahen die Entscheidung ebenfalls kritisch. «Die
Auflagen sind zu weich - dass Eon keine ihrer zwei Discounter-Töchter
verkaufen und auch keine Beteiligung an Stadtwerken oder
Regionalanbietern aufgeben muss, überrascht», sagte Udo Sieverding,
Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale NRW am Dienstag in
Düsseldorf. Gemachte Auflagen wie zum Beispiel der Verkauf von 34
Ladestationen seien hingegen kaum spürbar für den Konzern. Nach
langer Prüfung hatte die EU-Kommission am Dienstagmorgen die
Übernahme unter Auflagen genehmigt. Damit können Eon und RWE den
deutschen Strommarkt umkrempeln.