Italien: Europa braucht Kulturkommissar

18.09.2019 14:15

Rom (dpa) - Italiens Kulturminister hat bemängelt, dass es in der EU
künftig keinen Kommissar mehr für Kultur gibt. «Es ist ein Nachteil
und ein Fehler, der korrigiert werden muss», erklärte Dario
Franceschini nach einem Treffen mit der deutschen Staatsministerin
für internationale Kulturpolitik, Michelle Müntefering, am
Dienstagabend.

«Gerade jetzt braucht Europa kulturellen Austausch, das Einstehen für
gemeinsame Werte und Kooperation bei Bildung und Kultur», erklärte
Müntefering am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Dass es dafür

keinen eigenen Kommissar geben soll, fordert uns alle, diese Themen
auf der politischen Agenda zu halten.»

Ursula von der Leyen tritt am 1. November als EU-Kommissionschefin
an. Bisher trug der Ungar Tibor Navracsics den Titel «EU-Kommissar
für Bildung, Kultur, Jugend und Sport». Unter von der Leyen fallen
Bildung und Kultur in das Aufgabengebiet der Bulgarin Marija Gabriel.
Ihr Portfolio heißt «Innovation und Jugend». Auch andere
Kulturschaffende hatten von der Leyen für den fehlenden
Kultur-Kommissar kritisiert.