Familie auf Langeoog kämpft weiter für schärfere Klimaziele

20.09.2019 15:46

Langeoog (dpa/lni) - Für mehr Klimaschutz sind am Freitag auch
Bewohner der ostfriesischen Inseln auf die Straße gegangen. Allein
auf Langeoog zählten die Veranstalter rund 200 Teilnehmer. Unter
ihnen war auch Maike Recktenwald, die 2018 mit ihrer Klage für
schärfere Klimaziele vor dem EU-Gericht gescheitert war. Ihre Familie
wohnt seit vier Generationen auf Langeoog und besitzt dort eine
Gaststätte.

Recktenwald sieht ihre Heimat und den Familienbetrieb durch den
steigenden Meeresspiegel bedroht. Sie werde nach der Abweisung der
Klage durch die Luxemburger Richter nicht aufgeben, sagte sie am
Freitag der dpa. «Wir haben Rechtsmittel eingelegt und hoffen in
sechs bis acht Wochen auf eine Entscheidung des Europäischen
Gerichtshofs (EuGH) über eine neue Verhandlung.»

Insgesamt zehn Familien aus der EU, Kenia und Fidschi hatten vor
einem Jahr wegen direkter Betroffenheit durch den Klimawandel gegen
das Europäische Parlament und den Rat der EU-Länder geklagt. Das
EU-Ziel, bis 2030 die Treibhausgase um 40 Prozent unter den Wert von
1990 zu drücken, reiche als Schutz vor den Risiken nicht aus,
argumentierten sie. Sie wurden von Germanwatch und anderen
Umweltverbänden unterstützt.