Private Banken unterstützen Idee für europäische Einlagensicherung

11.11.2019 14:17

Frankfurt/Main (dpa) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) bekommt
bei seinem Vorstoß für eine europäische Einlagensicherung
Rückendeckung von den privaten deutschen Banken. Es sei gut, dass
sich das Ministerium mit der Idee einer Einlagenrückversicherung von
dem bisherigen Vorschlag der EU-Kommission löse, sagte der Präsident
des Bankenverbandes (BdB), Hans-Walter Peters, am Montag in
Frankfurt. Gegen die Ideen der Kommission hatten sich die deutschen
Banken immer gesträubt. Sie fürchteten, dass aus deutschen
Einlagensicherungstöpfen Ausfälle von Banken in anderen Ländern
finanziert würden. Der BdB vertritt die privaten Banken in
Deutschland.

Die Gespräche um ein europäisches Einlagensicherungssystem sind seit
Jahren festgefahren. Im Kern geht es darum, Sparguthaben, die bislang
nur auf nationaler Ebene mehr oder weniger gut gesichert sind, auch
europäisch abzusichern. Damit soll vor allem in Krisen verhindert
werden, dass Sparer in Panik ihr Geld von der Bank holen («Bank Run»)
und die Institute im schlimmsten Fall die gesamte Eurozone in
Schwierigkeiten stürzen.

Bankenpräsident Peters hebt positiv hervor, dass der Minister von
einer Vergemeinschaftung der Finanzmittel abrücke, wie sie die
Kommission bisher vorgesehen habe. Scholz' Vorschlag zufolge solle es
ein Rückversicherungssystem geben, in dem die deutschen Banken auch
die Chance hätten, ihr Geld zurückzubekommen, wenn sie in einem
solchen Fall in Anspruch genommen würden. Auch sonst gebe es in
Scholz' Papier «viele Ideen, die wir sehr begrüßen», sagte
BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig.