Von der Leyen will enge Partnerschaft mit der Afrikanischen Union

07.12.2019 11:17

Addis Abeba (dpa) - Für mehr Sicherheit und weniger ungeregelte
Migration plant die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen eine enge Partnerschaft mit der Afrikanischen Union (AU).
«Zusammen können wir Lösungen aufbauen und finden, die für Afrika u
nd
Europa gleichermaßen funktionieren», sagte von der Leyen am Samstag
bei einem Besuch bei AU-Kommissionschef Moussa Faki in Addis Abeba.

Schon für Februar sei eine gemeinsame Sitzung der Führungsgremien
beider Organisationen geplant und für Ende 2020 ein EU-Afrika-Gipfel
in Brüssel. Im Sinne einer Partnerschaft auf Augenhöhe sei sie nicht
mit einem Plan für Afrika gekommen, sondern um zuzuhören. Beim
Topthema Klimaschutz habe Afrika ganz eigene Erfahrungen mit
wachsenden Wüsten, häufigeren Überschwemmungen und heftigeren
Stürmen. Partner sei Afrika auch bei der Digitalisierung. Überall auf
dem Kontinent entstünden Technikzentren, doch verlangten junge Leute
mehr Investitionen und eine bessere Ausbildung.

AU-Kommissionschef Faki würdigte, dass die erst seit knapp einer
Woche amtierende Chefin der Europäischen Kommission Afrika für ihre
erste Dienstreise außerhalb Europas gewählt hat. Bei Sicherheit und
Stabilität und im Kampf gegen Terror und Kriminalität habe man
bereits eine enge und vielschichtige Kooperation, sagte Faki.

Bei einem Treffen mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten und
diesjährigen Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed lobte von der Leyen
dessen Aussöhnung mit dem Nachbarstaat Eritrea als mutigen Schritt.
«Äthiopien hat dem ganzen Kontinent Hoffnung gegeben», sagte die
Kommissionschefin.

Abiy sagte, eine enge Partnerschaft mit Afrika sei «das Richtige für
Europa». Als junger Regierungschef habe er hohe Ambitionen für sein
Land, fügte der 43-Jährige hinzu und verwies auf Programme zur
wirtschaftlichen Entwicklung und zum Abbau der Arbeitslosigkeit. Die
EU sagte frische Finanzhilfen in Höhe von 170 Millionen Euro zu.