Schlussspurt beim EU-Autoabsatz führt zu Jahresplus 2019

16.01.2020 08:16

Brüssel (dpa) - Ein kräftiges Plus bei den Pkw-Neuzulassungen im
Dezember hat in der EU für eine positive Jahresbilanz gesorgt. Im
vergangenen Jahr wurden insgesamt gut 15,3 Millionen Personenwagen
zugelassen und damit 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der
europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag in Brüssel
mitteilte. Dafür sorgte vor allem das Plus von 21,7 Prozent auf 1,22
Millionen Neuzulassungen im Dezember. Bis November waren weniger
Autos angemeldet worden als ein Jahr zuvor.

Der starke Schlussspurt lag vor allem am vergleichsweise schwachen
Vorjahresmonat, der deutlich von der Einführung neuer Abgas- und
Verbrauchstests (WLTP) beeinträchtigt war. Viele Autohersteller waren
damals schlecht vorbereitet und konnten zahlreiche Modelle nicht mehr
liefern.

Deutschland als größter EU-Automarkt wies 2019 ein Plus von 5 Prozent
auf, in Frankreich und besonders in Italien gab es schwächere
Zuwächse. Im Vereinigten Königreich gingen die Zulassungen dagegen um
2,4 Prozent zurück. Der Markt steht unter dem Eindruck des
bevorstehenden Brexit und litt lange unter der Unsicherheit rund um
Austrittstermin und -modalitäten. Spanien schnitt allerdings mit
einem Minus von 4,8 Prozent noch schwächer ab.

Die deutschen Autokonzerne Volkswagen, BMW und Daimler konnten ihre
Zulassungen und auch den Marktanteil steigern. Die Opel-Mutter PSA
und Fiat Chrysler verzeichneten bei ihren Marken jedoch Rückgänge.
Die beiden Konzerne wollen mit einer milliardenschweren Fusion
künftig zusammen gegen die Flaute in der Autobranche ankämpfen.
Schärfere Abgasvorgaben in Europa und hohe Kosten für neue Technik
haben den Autobauern im vergangenen Jahr teils deutliche
Gewinneinbußen beschert.