EU strebt Verhandlungslösung zu US-Strafzöllen auf Flugzeuge an

15.02.2020 19:18

Washington/Brüssel (dpa) - Nach der Erhöhung der US-Strafzölle auf
Flugzeugimporte aus Europa hat die EU-Kommission weitere
Verhandlungen zur Beilegung des Streits vorgeschlagen. Washington
hatte am Freitag angekündigt, die Zölle wegen rechtswidriger
EU-Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus von 10 auf
15 Prozent anzuheben. «Wir nehmen die US-Entscheidung zur Kenntnis»,
erklärte ein Kommissionssprecher dazu am Samstag in Brüssel.

«Aus unserer Sicht sollte der Fokus nun darauf liegen, eine
Verhandlungslösung für den Flugzeugstreit auf der Grundlage konkreter
EU-Vorschlage zu bestehenden Subventionen und künftigem Verhalten in
diesem Sektor zu finden», sagte der Sprecher.

Washington hatte Ende vergangenen Jahres von der
Welthandelsorganisation WTO das Recht bekommen, Strafzölle von bis zu
100 Prozent auf Waren im Wert von 7,5 Milliarden Dollar zu erheben.
Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer ließ am Freitagabend in
Washington mitteilen, die Erhöhung von 10 auf 15 Prozent trete am 18.
März in Kraft.

Die EU ihrerseits wartet auf eine Entscheidung der WTO zu unerlaubten
Subventionen für den US-Flugzeugbauer Boeing. Ein Schlichter soll in
den kommenden Monaten die Höhe erlaubter EU-Vergeltungszölle
festlegen. Die EU rechnet mit Milliardensummen.