EU hilft Albanien nach Erdbeben mit mehr als 100 Millionen Euro

17.02.2020 16:11

Brüssel (dpa) - Nach dem schwerem Erdbeben in Albanien stellt die EU
einen dreistelligen Millionenbetrag für den Wiederaufbau zur
Verfügung. Deutschland will den kleinen Balkanstaat mit elf Millionen
Euro unterstützen. «Die Europäische Kommission alleine sichert 100
Millionen Euro vom EU-Haushalt für Albaniens Wiederaufbau zu», sagte
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel zum
Auftakt einer Geberkonferenz für den südosteuropäischen Staat. Die
100 Millionen Euro kämen zu den 15 Millionen Euro Soforthilfe hinzu,
die von der Leyen im Dezember angekündigt hatte.

Ende November hatte ein Erdbeben der Stärke 6,4 Albanien erschüttert.
Mehr als 50 Menschen starben, knapp 2000 Gebäude wurden beschädigt.
Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Tirana.
«Die Menschen in den betroffenen Gebieten brauchen Wohnungen, Schulen
und Kindergärten», sagte Außenminister Heiko Maas anlässlich der
Konferenz. «Es ist ein starkes Zeichen der EU-Solidarität mit
Albanien, dass die EU-Kommission die internationale Nothilfe
koordiniert und die heutige Geberkonferenz einberufen hat.»

Albanien ist zwar kein EU-Mitglied, hofft aber auf den Beginn von
Beitrittsgesprächen. Deren Aufnahme mit Albanien und auch mit
Nordmazedonien hatten Frankreich, die Niederlanden und Dänemark im
Oktober verhindert - obwohl die EU-Kommission und die meisten anderen
EU-Staaten die Bedingungen als erfüllt ansehen. Auch von der Leyen
dringt auf den Beginn. Die Befürworter in der EU hoffen, die Blockade
bis zu einem EU-Westbalkan-Gipfel in Zagreb im Mai zu überwinden.