Eurogruppen-Chef sieht nur kurzfristiges Konjunkturrisiko durch Virus

17.02.2020 16:15

Brüssel (dpa) - Eurogruppen-Chef Mario Centeno erwartet nur
kurzfristige Folgen der Coronavirus-Epidemie für die Konjunktur in
Europa. «Das muss uns Sorge machen, aber wir müssen auf die
längerfristigen Wachstumsaussichten für die Euro-(Zone) schauen, und
die sehen im Moment gut aus», sagte Centeno am Montag in Brüssel.

Die Konjunkturprognose war ein Thema des Treffens der Finanzminister
der Eurozone in Brüssel. Auf der Tagesordnung stand zudem eine erste
Debatte über die Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Centeno
unterstrich die Bedeutung der Defizit- und Schuldenregeln, die die
Gemeinschaftswährung sehr gestärkt hätten. «Aber ein Update ist imm
er
wichtig, und das beginnen wir jetzt», sagte der Portugiese.

Auch Details des geplanten Eurozonen-Budgets wollten die Minister
noch einmal besprechen. Die EU-Staaten haben sich bereits
grundsätzlich auf die Einführung eines solchen Budgets im Rahmen des
EU-Haushalts geeinigt. Es soll für Investitionen in die
Wettbewerbsfähigkeit und zur Angleichung der
wirtschaftlichen Verhältnisse genutzt werden. Doch sind im jüngsten
Vorschlag zum EU-Finanzrahmen nur noch 13 Milliarden Euro für sieben
Jahre vorgesehen. Die Finanzminister debattierten, ob es die Option
geben soll, im Krisenfall kurzfristig Geld zuzuschießen.