EU will mehr Zusammenarbeit bei Rückholung - 194 000 Deutsche zurück

03.04.2020 14:57

Brüssel (dpa) - Bei der Rückholung von im Ausland gestrandeten
Urlaubern wollen die EU-Staaten künftig enger zusammenarbeiten. Man
habe sich darauf verständigt, «dass wir die Daten und die Flüge, die

wir buchen, noch enger miteinander abstimmen», sagte
Bundesaußenminister Heiko Maas am Freitag nach Beratungen mit seinen
26 EU-Amtskollegen. Bürger anderer europäischer Länder sollten so in

den Flugzeugen eines anderen Staates mitfliegen. Deutschland habe bei
den Rückholaktionen wegen der Corona-Pandemie schon jetzt mehr als
3000 Bürger anderer EU-Staaten mitgenommen.

Insgesamt seien bislang 194 000 deutsche Touristen zurückgebracht
worden, sagte der SPD-Politiker. Da inzwischen die meisten
Pauschalreisenden wieder in Deutschland seien, gehe es jetzt um
weiter entfernte Länder oder Staaten, bei denen es komplizierter
werde. «Aber es wird auch Fälle geben, wo jemand im kolumbianischen
Urwald ist oder auf den Philippinen auf einer Insel sitzt, wo
aufgrund der Ausgangssperre keinerlei Fortkommen mehr möglich ist. Um
diese Fälle kümmern wir uns auch.» Es könne jedoch nicht garantiert

werden, dass jeder Einzelfall gelöst werde.

Dort, wo es bislang die größten Probleme gegeben habe, hätten die
Rückholflüge nun begonnen, sagte Maas und nannte Neuseeland, Indien
und Südafrika. Deutschland hatte die Aktion Mitte März gestartet, um
zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften deutsche
Reisende aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären

Flüge mehr gibt.