EU-Außenbeauftragter warnt vor Folgen einer Corona-Pandemie in Afrika

03.04.2020 19:15

Brüssel (dpa) - Eine Ausbreitung des Coronavirus in Afrika hätte nach
Ansicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell verheerende Folgen.
«Die Pandemie könnte dort sehr schnell außer Kontrolle geraten»,
sagte der Spanier am Freitag nach Beratungen mit den
EU-Außenministern. Das Gesundheitssystem in Afrika sei nicht mit dem
in Europa vergleichbar. So komme in Afrika beispielsweise nur ein
Arzt auf zehntausend Einwohner, während es in Europa 37 Ärzte seien.

«Wir müssen Afrika in unserem eigenen Interesse helfen.» Das Problem

sei nicht gelöst, wenn es nur in Europa gelöst sei. Dann könne es zu

einem Rückschlag kommen. Kommenden Mittwoch wollen die
Entwicklungsminister der EU-Staaten über mögliche Hilfen beraten.

In einer gemeinsamen Erklärung unterstützten die 27 EU-Staaten am
Freitagabend den Aufruf des UN-Generalsekretärs António Guterres zu
einer weltweiten Waffenruhe wegen der Coronavirus-Pandemie. Zudem
rief Borrell im Namen der EU-Länder alle Kriegsparteien dazu auf,
humanitärer Hilfe ungehinderten Zugang zu gewähren. «Jetzt ist die
Zeit für internationale Solidarität», sagte der Spanier. Sanktionen
sollten nicht die Lieferung essenzieller Hilfsgüter im Kampf gegen
Covid-19 behindern.