US-Strafzölle: EU antwortet mit neuen Maßnahmen gegen Washington

06.04.2020 11:36

Brüssel (dpa) - Als Antwort auf neue US-Strafzölle auf Stahl und
Aluminium-Exporte verhängt die Europäische Union zusätzliche Zölle

auf Produkte wie Spielkarten, Feuerzeuge und Plastikabdeckungen für
Möbel. Dies teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Die
Maßnahme sei genau proportional zu der US-Entscheidung vom 8.
Februar.

Damals hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump die 2018
verhängten Stahl-Zölle ausgeweitet. Damit wurden Sonderabgaben auch
auf Produkte wie Stahlnägel, Heftklammern, Draht und Kabel fällig.
Nun verhängt die EU - wie schon nach der ursprünglichen Entscheidung
Trumps von 2018 - Gegenmaßnahmen, die in etwa das gleiche
Handelsvolumen treffen.

Der Umfang sei relativ begrenzt, teilte die Kommission mit. Die
«Ausgleichsmaßnahmen» würden zudem in Übereinstimmung mit den
Pflichten der EU unter den Regeln der Welthandelsorganisation WTO
verhängt und bei der WTO gemeldet.

Die derzeitige Corona-Krise zeige, wie wichtig es sei, Handel und
Lieferketten aufrecht zu erhalten. Um die Erholung zu unterstützen,
erwarte man von den Partnern, unrechtmäßige Zölle aufzuheben, auch
die auf Stahl und Aluminium, erklärte die Kommission weiter.

Trump hatte 2018 mit Hinweis auf die nationale Sicherheit die ganze
Welt mit Sonderzöllen auf Stahl und Aluminium überzogen. Trump stört

sich daran, dass die Handelsbilanz der USA seit Jahren im Minus ist.
Er sieht den enormen Saldo als Folge der Politik anderer Länder, die
aus seiner Sicht mit unfairen Methoden ihre Exportwirtschaften
fördern. Trump macht Druck auf große Handelspartner, damit diese mehr
aus den USA importieren.