Finanzminister suchen Kompromiss bei EU-Krisenhilfen

06.04.2020 18:59

Brüssel (dpa) - Die Finanzminister der Eurogruppe und der übrigen
EU-Länder beraten am Dienstag (von 15.00 Uhr an) über weitere
finanzielle Hilfen in der Corona-Wirtschaftskrise. Zur Debatte steht
nach Angaben des Eurogruppen-Vorsitzenden Mario Centeno ein
«Sicherheitsnetz» für EU-Staaten im Wert von rund einer halben
Billion Euro.

Erwogen werden zum einen vorsorgliche Kreditlinien aus dem
Eurorettungsfonds ESM für den Fall, dass einzelne Länder im Kampf
gegen die Pandemie Schwierigkeiten am Finanzmarkt bekommen. Darüber
hinaus stehen ein Krisenfonds bei der Europäischen Investitionsbank
und EU-Unterstützung für Kurzarbeiter zur Debatte.

Noch keine Einigung gibt es in der Streitfrage, ob es europäische
Gemeinschaftsanleihen zur Bewältigung der Krise geben soll. Einige
südliche EU-Länder fordern dies, und Frankreich hat als Kompromiss
vorgeschlagen, das Instrument befristet und gezielt nur in der
Corona-Krise zu nutzen. Deutschland, die Niederlande, Österreich und
Finnland lehnen sogenannte Corona-Bonds jedoch ab.

Einigen sich die Finanzminister, wollen sie ihre Vorschläge den
EU-Staats- und Regierungschefs zur Entscheidung vorlegen.