EU-Hilfe für Italien in Corona-Krise aus Norwegen und Rumänien

07.04.2020 13:39

Brüssel (dpa) - Ärzte und Krankenpfleger aus Rumänien und Norwegen
sollen ab sofort im Kampf gegen das Coronavirus in Italien helfen. Je
ein Team aus den Ländern werde über den Katastrophenschutzmechanismus
der EU in den besonders schwer getroffenen Städten Bergamo und
Mailand eingesetzt, sagte der EU-Kommissar für Krisenmanagement,
Janez Lenarcic, am Dienstag in Brüssel.

Norwegen ist zwar kein EU-Mitglied, aber am
EU-Katastrophenschutzmechanismus beteiligt. Österreich habe Italien
zudem mehr als 3000 Liter Desinfektionsmittel über den EU-Mechanismus
angeboten, sagte Lenarcic.

Der Kommissar beklagte, die Reaktion der EU-Staaten auf Hilfsanfragen
aus Italien sei zu Beginn der Krise unangemessen gewesen. Aber die
Dinge hätten sich geändert. «Die Realität ist, dass Europa
solidarisch zu Italien steht.»

Italien habe mittlerweile den europäischen Copernicus-Dienst für
Satellitenbilder aktiviert, sagte Lenarcic. Gestern sei außerdem
Schutzausrüstung in Italien angekommen, die China der EU gespendet
habe. Lenarcic wies darauf hin, dass mittlerweile auch die Lage in
Spanien dramatisch sei. Dessen sei man sich bewusst, sagte der
Slowene. Bald werde über den Katastrophenschutzmechanismus
Schutzausrüstung an Spanien geliefert, die Taiwan der EU gespendet
habe.

Mit Blick auf den geplanten EU-Vorrat an medizinischer Ausrüstung
sagte Lenarcic, das erste Lager werde in Rumänien sein.
Beatmungsgeräte seien bereits bestellt worden.