Grüne Umweltminister fordern Neuausrichtung der EU-Agrarförderung

23.05.2020 14:40

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat
gemeinsam mit seinen zehn grünen Ressortkollegen der anderen
Bundesländer ein Umdenken in der europäischen Agrarförderpolitik
gefordert. In einem Brief an die EU-Kommission fordern die elf grünen
deutschen Umweltminister unter anderem eine ausreichende Finanzierung
der Landwirte und eine Prämie für die Weidehaltung von Schafen und
Ziegen.

«Wir brauchen eine Landwirtschaftspolitik, die es ermöglicht, dass
die Landwirtinnen und Landwirte ein gutes Einkommen erwirtschaften
und zugleich die notwendige Ökologisierung der Landwirtschaft
vorangetrieben wird», so Vogel. Am Donnerstag (28. Mai) wollen die
Minister bei der Umwelt- und Agrarministerkonferenz mit den beiden
für Agrar- und Umweltpolitik zuständigen EU-Kommissaren Janusz
Wojciechowski und Virginijus Sinkevicius über die gemeinsame
Agrarpolitik der Europäischen Union diskutieren.

Nach Vogels Worten steht die Landwirtschaft vor enormen Aufgaben.
Extremwetterlagen und Dürrejahre mit hohen Ernteausfällen
verdeutlichten die Folgen der Klimakrise auf die Branche. Zugleich
seien die Erzeuger dem Preisdruck durch große Handelsketten
ausgesetzt. Hochwertige und faire Produktion von Nahrungsmitteln sei
dadurch kaum noch möglich. Die laufende Arbeit an einer Reform der
EU-Agrarförderung sei eine «entscheidende Weichenstellung» zur
Bewältigung der Aufgaben in der Zukunft, so Vogel.