Brüssel mahnt grenzüberschreitend nutzbare Corona-Apps an

25.05.2020 16:30

Brüssel (dpa) - Vor der Urlaubssaison fordert die EU-Kommission
kompatible Corona-Apps in den Mitgliedsstaaten. «Wir müssen eine
schnelle, wirksame Rückverfolgung von Kontakten über Grenzen hinweg
sicherstellen, dazu ist enge Zusammenarbeit nötig», erklärte
Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag zu einer
Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister. «Kompatibilität ist
entscheidend - so können sich die Bürger vor einer möglichen
Infektion warnen lassen, egal, wo sie in der EU sind und welche App
sie nutzen.» Solche Apps müssten in jedem Fall freiwillig sein.

Auf Bescheinigungen einer Immunität gegen das Coronavirus sollte man
sich nicht verlassen, sagte Kyriakides weiter. Vielmehr müssten auch
während der Reisesaison vorbeugende Maßnahmen weiter gelten, etwa die
Wahrung eines Mindestabstands. Trotz Vorsichtsmaßnahmen werde es
weitere Covid-19-Fälle geben. Die EU-Staaten bräuchten deshalb nicht
nur Teststrategien, sondern auch genügend Behandlungskapazität, vor
allem in Orten, die in diesem Sommer viele Menschen anziehen.

Die EU-Kommission hatte Mitte Mai ein eigenes Konzept vorgelegt, um
den Europäern Sommerurlaube trotz der Corona-Pandemie zu ermöglichen.
Sie schlug strenge Hygiene- und Sicherheitsanforderungen für Hotels,
Ferienparks und Restaurants vor, darunter eine Begrenzung der
Gästezahl, damit Abstandsregeln eingehalten werden können.