Devisen: Eurokurs legt deutlich zu

26.05.2020 17:22

Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs hat am Dienstag deutlich
zugelegt. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung
1,0990 US-Dollar. In der Nacht hatte der Euro noch unter der Marke
von 1,09 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den
Referenzkurs auf 1,0975 (Montag: 1,0910) US-Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9112 (0,9166) Euro.

Händler begründeten die Euro-Gewinne mit der gewachsenen Zuversicht
an den Finanzmärkten. Experten verwiesen auf die Lockerungen in der
Corona-Krise. Der Dollar geriet zu allen wichtigen Währungen unter
Druck. Zudem hat Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de
Galhau noch weitergehende Anleihekäufe durch die EZB ins Spiel
gebracht. Angesichts der niedrigen Inflation gebe es Spielraum,
schnell und kraftvoll zu reagieren, sagte er. Höchstwahrscheinlich
werde die Europäische Zentralbank (EZB) in der Corona-Krise noch
weiter gehen müssen als jetzt schon. Sie hat bisher ein Programm zum
Ankauf von Wertpapieren in Höhe von 750 Milliarden Euro aufgelegt.

Am Vormittag waren nur wenige Konjunkturdaten veröffentlicht worden.
In Deutschland erholte sich die GfK-Konsumstimmung etwas von ihrem
massiven Einbruch in der Corona-Krise. Die am Nachmittag
veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA verstärkten die
Zuversicht. So zeigte sich der US-Immobilienmarkt in der Krise
deutlich robuster als erwartet. Der Dollar profitierte von den Daten
aber nicht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,88878 (0,89515) britische Pfund, 117,92 (117,47)
japanische Yen und 1,0600 (1,0597) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1715
Dollar gehandelt. Das waren gut 16 Dollar weniger als am Vortag.