Bayern: EU muss Bauern Geld zur Umsetzung der Agrarstrategie zahlen

27.05.2020 10:50

München (dpa/lby) - Bayern fordert von der EU zur Umsetzung der neuen
Agrarstrategie Geld für Deutschlands Bauern. «Die umfangreichen
Maßnahmen, die von der Kommission vorgeschlagen werden, kann es nicht
zum Nulltarif geben. Sie müssen unbedingt finanziell honoriert
werden», sagte Landes-Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) am
Mittwoch in München. Nach der in der vergangenen Woche vorgestellten
Strategie sollen die Anforderungen an die Landwirtschaft in Sachen
Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit weiter steigen. So will die
Kommission den Anteil des Ökolandbaus europaweit ausbauen, auch der
Einsatz von Pflanzenschutz und Düngung soll weiter reduziert werden.

Am Donnerstag wollen sich die Umwelt- und Agrarminister von Bund und
Ländern per Videoschalte bei einer Sonder-Agrarministerkonferenz mit
den zuständigen EU-Kommissaren treffen und über die Strategie
sprechen. Kaniber kritisierte, dass die EU bisher keine ergänzende
Finanzierung zur Umsetzung in Aussicht gestellt habe. Die vorgesehene
Reduzierung bei Düngung und Pflanzenschutz durch Effizienzsteigerung
und digitalisierte technische Verfahren sei aber ohne eine
flächendeckende Breitbandausstattung nicht realisierbar.

Zu einer europaweiten Steigerung des Ökolandbaus sei der gleichzeitig
massive Ausbau der Nachfrage nach Bio-Lebensmittel unerlässlich,
betonte Kaniber. «Der Öko-Markt muss unbedingt mitwachsen, sonst
droht allen Biobauern ein Preisverfall.» Die Strategie der Kommission
könne zudem nur erfolgreich sein, wenn es nicht zu einem Unterlaufen
der EU-Standards durch Drittländer komme. «Alle Lebensmittel auf dem
EU-Markt müssen dann diesen Nachhaltigkeitsnormen entsprechen. Das
muss konsequent auch für Drittlandsware gelten», sagte Kaniber.