Eurokurs steigt zeitweise auf den höchsten Stand seit Mai 2018

31.07.2020 16:56

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro ist am Freitag nach seinem
jüngsten Höhenflug vorübergehend auch über 1,19 US-Dollar gestiegen
.
In der Spitze kostete der Euro 1,1909 Dollar und erreichte damit den
höchsten Stand seit Mai 2018. Im Tagesverlauf fiel er aber etwas
zurück und wurde am Nachmittag mit 1,1848 Dollar gehandelt.

Nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Tage haben Anleger
laut Händlern offenbar Gewinne mitgenommen. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1848 (Donnerstag:
1,1743) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8440 (0,8516)
Euro.

Ein wenig gedämpft wurde der Höhenflug des Euro durch die
einbrechende Konjunktur im Währungsraum. In der Eurozone ist die
Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wegen der Corona-Krise
drastisch gesunken. In den Monaten April bis Juni ist das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) im gemeinsamen Währungsraum im
Quartalsvergleich um 12,1 Prozent geschrumpft. Besonders stark wurde
Spanien getroffen. In Frankreich und Italien kam es auch zu
deutlichen Einbrüchen, sie fielen jedoch etwas geringer als erwartet
aus.

Der Eurokurs hat im Juli stark zugelegt. Am Monatsanfang hatte er
noch bei 1,12 Dollar notiert. Die hohen Infektionszahlen in den USA
und zuletzt schwache Wirtschaftsdaten belasten den Dollar. Hinzu
kommen die Unruhen in einigen Städten der USA. Das Vertrauen in den
Euro ist nach den Beschlüssen des EU-Gipfels hingegen gewachsen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,90053 (0,90268) britische Pfund, 124,31 (123,58)
japanische Yen und 1,0769 (1,0744) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1967
Dollar gehandelt. Das waren etwa 11 Dollar mehr als am Vortag.