Falschgeldzahlen gestiegen - deutlich mehr «Movie Money»

07.08.2020 10:05

Frankfurt/Main (dpa) - Nachgemachte Geldscheine als Spielgeld oder
Filmrequisite - sogenanntes Movie Money - haben die Falschgeldzahlen
in Deutschland nach oben getrieben. Im ersten Halbjahr 2020 zogen
Polizei, Handel und Banken gut 34 100 Blüten aus dem Verkehr. Das
waren 24 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2019, wie die Deutsche
Bundesbank am Freitag in Frankfurt berichtete.

Gestiegen ist insbesondere die Zahl der 10- und 20-Euro-Fälschungen.
«Dabei handelte es sich vor allem um einfache Druckfälschungen ohne
Sicherheitsmerkmale», erläuterte Bundesbank-Vorstand Johannes
Beermann. Eigentlich seien diese Fälschungen leicht zu erkennen. «Es
steht sogar «Movie Money» auf der Vorderseite oder «Prop copy» auf

der Rückseite.» Beermann appellierte an die Menschen, genau
hinzuschauen.

Der Anteil der gefälschten Zehner und Zwanziger am Gesamtaufkommen
der Blüten stieg von 34 Prozent im zweiten Halbjahr 2019 auf nun 46
Prozent. Bereinigt um «Movie Money» wurden insgesamt rund 23 300
gefälschte Banknoten registriert. Nach wie vor beliebt bei
Kriminellen ist der 50-Euro-Schein, mit einem Anteil von 40 Prozent
an allen Blüten in den ersten sechs Monaten.

Die Notenbanken im Euroraum haben seit 2013 eine zweite Serie von
Euro-Scheinen mit neuen Sicherheitsmerkmalen in Umlauf gebracht. Vor
allem das durchsichtige Porträtfenster und die Smaragdzahl, die beim
Kippen des Scheins die Farbe ändert, sollen Fälschern die Arbeit
erschweren. Bei den im vergangenen Jahr ausgegebenen neuen 100- und
200-Euro-Scheinen gibt es zudem ein «Satelliten-Hologramm», in dem
sich kleine Euro-Symbole bewegen.

«Wenn keiner auf die Sicherheitsmerkmale achtet, nützen aber auch die
besten Sicherheitsmerkmale nichts», sagte Beermann mit Blick auf
«Movie Money», das im Internet unter anderem als Requisite beworben
wird. Trotz des Anstiegs ist das Risiko in Deutschland mit Falschgeld
in Berührung zu kommen, nach wie vor sehr gering. «Rechnerisch
entfallen pro Jahr rund acht falsche Banknoten auf 10 000 Einwohner»,
sagte Beermann.