Europa soll mit frischem Geld führend bei Supercomputern werden

18.09.2020 15:36

Brüssel (dpa) - In Europa sollen acht Milliarden Euro in die nächste
Generation von Supercomputern fließen. «Wie wir im Kampf gegen die
Corona-Pandemie sehen, unterstützen Supercomputer bereits heute die
Suche nach Therapien, die Erkennung und Vorhersage der
Infektionsverbreitung oder die Entscheidungsfindung über
Eindämmungsmaßnahmen», sagte die Vizepräsidentin der EU-Kommission,

Margrethe Vestager, am Freitag in Brüssel. Hochleistungsrechner
könnten zudem einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten -
zum Beispiel indem sie helfen, die Stromversorgung effizienter zu
machen.

Die acht Milliarden Euro werden es Europa nach Angaben der Brüsseler
Behörde erlauben, Rechner zu betreiben, die mehr als eine Trillion
Rechenoperationen pro Sekunde ausführen können. Zudem soll es
Infrastrukturen geben, die sogenannte Quantencomputer mit klassischen
Rechnern kombinieren.

Finanziert werden soll das neue europäische Supercomputer-System mit
3,5 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt und einem ebenso großen
Betrag aus den nationalen Haushalten europäischer Staaten. Eine
weitere Milliarde Euro würde in Form von Geld- und Sachleistungen von
nicht-staatlichen Unterstützern der Initiative kommen.

Neben ihrer Supercomputer-Initiative stellte die Kommission am
Freitag auch eine Empfehlung für einen Ausbau von
Breitbandverbindungen mit sehr hoher Kapazität vor.
«Breitbandverbindungen und 5G-Konnektivität bilden die Grundlage für

den ökologischen und digitalen Wandel der Wirtschaft, unabhängig
davon, ob es um Verkehr und Energie, Gesundheit und Bildung oder
Fertigung und Landwirtschaft geht», sagte Vestager. Der für den
Binnenmarkt zuständige Kommissar Thierry Breton merkte an, dass sich
die Investitionen in diesen Bereich in jüngster Zeit dennoch
verlangsamt hätten.