Trotz Hickhack: LVMH beantragt Erlaubnis für Tiffany-Kauf bei EU

18.09.2020 21:59

Paris (dpa) - Der Luxusgüterkonzern LVMH hat die kartellrechtliche
Erlaubnis für den Kauf der US-Edeljuwelierkette Tiffany bei der
Europäischen Kommission beantragt. LVMH habe den Schritt unternommen,
wie der Konzern es immer vorgehabt habe, teilten die Franzosen am
Freitagabend in Paris mit. Acht von zehn Wettbewerbsbehörden hätten
den Kauf bereits erlaubt.

LVMH wollte ursprünglich Tiffany kaufen, hat den Deal aber dann
abgeblasen - unter anderem wegen des Handelsstreits zwischen den USA
und Frankreich. Daraufhin ist ein Streit zwischen den beiden
Unternehmen entbrannt. Tiffany will die Übernahme vor Gericht
durchsetzen. Die US-Amerikaner hatten LVMH vorgeworfen, den Deal noch
nicht bei den Wettbewerbsbehörden angemeldet zu haben.

So sieht Tiffany den jetzt erfolgten Antrag als Beleg für die eigene
Sicht: Tiffany sei erfreut über den Schritt, teilte der Konzern in
einer eigenen Mitteilung mit. Dass LVMH jetzt so schnell handle,
zeige nur, dass die Gegenpartei sich vorher nicht in Übereinstimmung
mit der Fusionsvereinbarung verhalten hatte.