Kinder fordern vor Bundestag mehr Rechte - Pro Asyl kritisiert EU

20.09.2020 13:39

Berlin (dpa/bb) - Zum Weltkindertag am Sonntag haben Unicef
Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk dazu aufgerufen, die
Rechte der mehr als 13 Millionen Mädchen und Jungen in Deutschland zu
stärken. Eine Gruppe von Kindern präsentierte vor dem Bundestag mit
einem großen Kreidebild und zahlreichen Plakaten ihre Visionen einer
kindergerechten Welt. Sie forderten unter anderem besseren
Klimaschutz und die Aufnahme von mehr Flüchtlingskindern.

Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) war vor Ort.
«Mehr als 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention
gibt es in Deutschland immer noch Situationen, in denen die
Interessen der Kinder hinter denen der Erwachsenen zurückstehen
müssen», sagte die Ministerin. Deshalb sei die Zeit reif,
Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern.

Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, warf der
Europäischen Union am Weltkindertag mit Blick auf die Flüchtlinge auf
der griechischen Insel Lesbos Versagen vor: «Es ist beschämend, dass
wir ausgerechnet heute zusehen müssen, wie tausende Kinder in Dreck
und Elend ausharren.» Kinder und Menschenrechte würden mit Füßen
getreten. Die Menschenrechtsorganisation hatte für Sonntag
Kundgebungen in Berlin, Köln und München angekündigt.