Söder: Mercosur-Freihandelsabkommen nicht verabschiedungsfähig

21.09.2020 11:42

München (dpa) - CSU-Chef Markus Söder hält das ausgehandelte
Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen
Staatenbund Mercosur nicht für umsetzbar. Das Abkommen halte er nicht
für verabschiedungsfähig, sagte der bayerische Ministerpräsident am
Montag nach Angaben von Teilnehmern in einer Sitzung des
CSU-Vorstands in München. Zuvor hatte Söder bereits erklärt, dass
Bayern seine geplante Vertretung in der brasilianischen Metropole Sao
Paolo nicht mehr realisieren werden, «das mache keinen Sinn mehr».
Angesichts des Umgangs mit dem brasilianischen Regenwald betonte er:
«Die zerstören die Lunge der Welt».

Söder ist mit seiner Kritik auf der gleichen Linie wie Kanzlerin
Angela Merkel (CDU). Sie hatte sich bereits Anfang des Monats mit
Blick auf die Abholzung des Regenwaldes ablehnend zu einer
Unterzeichnung des Vertrags geäußert. Auch von Frankreich wird das
Handelsabkommen aus diesem Grund abgelehnt. Mit dem Pakt wollen die
Europäische Union und vier südamerikanische Länder eigentlich die
größte Freihandelszone der Welt aufbauen. Das soll Unternehmen in der
EU jährlich vier Milliarden Euro an Zöllen ersparen und die Exporte
ankurbeln. Zum Mercosur gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay und
Uruguay.