Rechnungshof: Digitalisierung in der EU-Industrie uneinheitlich

22.09.2020 11:30

Luxemburg (dpa) - Bei der Digitalisierung der europäischen Industrie
gibt es nach Ansicht des Europäischen Rechnungshofes große
Unterschiede. Zwar habe diese in den vergangenen Jahren Fortschritte
gemacht. Es gebe aber «unterschiedliche Geschwindigkeiten» bei
Ländern, Regionen und Branchen, außerdem Unterschiede zwischen großen

sowie kleinen und mittleren Unternehmen, stellte der Rechnungshof in
einem am Dienstag vorgestellten Bericht fest.

«Die Akzeptanz der digitalen Transformation ist für unsere
europäischen Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um auf
globaler Ebene wettbewerbsfähig zu bleiben», sagte die zuständige
Rechnungsprüferin Iliana Iwanowa. «Schätzungen zufolge könnte die
Digitalisierung in der EU einen Jahresumsatz von mehr als 110
Milliarden Euro erbringen.»

Für ihren Bericht untersuchten die Prüfer die Lage in vier
EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland. Die Digitalisierung sei in
der Bundesrepublik gut vorangekommen, urteilten sie. Größte
Herausforderung sei die digitale Infrastruktur, besonders «die
relativ geringe Abdeckung mit festen Netzen mit sehr hoher
Kapazität».