EU fährt wegen Corona-Lage in Brüssel Betrieb herunter

26.10.2020 12:14

Brüssel (dpa) - Die Zahl der Treffen zwischen Vertretern der
EU-Mitgliedstaaten in Brüssel wird wegen der hohen
Corona-Infektionszahlen auf das unbedingt erforderliche Maß
zurückgefahren. Weil die zweite Welle der Pandemie die EU-Hauptstadt
derzeit mit voller Härte treffe, müsse bei der Organisation von
physischen Treffen noch vorsichtiger und mit noch größerer Umsicht
vorgegangen werden, teilte ein Sprecher der derzeitigen deutschen
EU-Ratspräsidentschaft am Montag mit. Auch virtuelle Sitzungen würden
mit Rücksicht auf die Ressourcen des Ratssekretariats und der
Präsidentschaft auf prioritäre Themen beschränkt.

Persönlich stattfinden werden demnach nur noch Treffen, die für das
Funktionieren der EU oder zur Koordinierung der
Covid-19-Krisenreaktion notwendig sind. Dazu gehören zum Beispiel
auch die laufende Verhandlungen über das EU-Haushalts- und
Wiederaufbaupaket.

«Es ist praktisch ausgeschlossen, ohne persönliche Treffen und
Kontakte eine Einigung zwischen den EU-Mitgliedstaaten und dem
Europäischen Parlament zu finden», erklärte der Sprecher dazu.
Angesichts der schnellen Ausbreitung der Pandemie müsse das
gemeinsame Ziel bleiben, die Verhandlungen so schnell wie möglich zu
einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und europäische
Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Belgien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie
betroffenen Ländern Europas. Allein in der Region Brüssel wurden
zuletzt 1770 Infektionen pro 100 000 Einwohner in 14 Tagen gemeldet.