EU will Nigerianerin Okonjo-Iweala an der WTO-Spitze sehen

26.10.2020 19:28

Brüssel (dpa) - Im Rennen um den Führungsposten bei der
Welthandelsorganisation (WTO) stellen sich die EU-Staaten geschlossen
hinter Ngozi Okonjo-Iweala aus Nigeria. Darauf einigten sich am
Montag Vertreter der 27 Regierungen in Brüssel, wie ein EU-Diplomat
bestätigte. Die 66 Jahre alte Okonjo-Iweala setzte sich damit im
Ringen um die Unterstützung der EU-Staaten gegen Yoo Myung Hee aus
Südkorea durch. Diese ist die einzige noch andere verbliebene
Kandidatin im Rennen um des Posten des WTO-Generaldirektors.

Die 164 WTO-Mitglieder hatten das Bewerberfeld vor rund zweieinhalb
Wochen von fünf auf zwei reduziert. Die dritte Konsultationsphase zur
Kandidatenauswahl endet an diesem Dienstag. Danach soll feststehen,
wer die meiste Unterstützung hat und eine formelle Entscheidung
getroffen werden.

Okonjo-Iweala war insgesamt 25 Jahre bei der Weltbank, die
Entwicklung in ärmeren Ländern fördert. Zweimal war die
Entwicklungsökonomin mit Studium an den US-Eliteuniversitäten Harvard
und MIT zudem Finanzministerin und steht der Globalen Allianz für
Impfstoffe und Immunisierung (Gavi) vor.

Der bisherige WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo hatte sein Amt Ende
August nach sieben Jahren an der Spitze der WTO aus familiären
Gründen vorzeitig abgegeben.