Jobsicherung in Corona-Krise: Erste 17 Milliarden fließen aus Brüssel

27.10.2020 13:28

Brüssel (dpa) - Zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Corona-Krise
haben Italien, Spanien und Polen die ersten 17 Milliarden Euro aus
dem neuen EU-Programm Sure bekommen. Dies teilte die EU-Kommission am
Dienstag in Brüssel mit. Es handelt sich um preiswerte Kredite, mit
denen Kurzarbeiterprogramme und Hilfen für Selbstständige finanziert
werden können.

Konkret flossen an Italien zunächst 10 Milliarden Euro, die erste
Tranche einer zugesagten Summe von 27,4 Milliarden. Spanien erhielt
zunächst 6 von 21,3 Milliarden und Polen eine Milliarde von 11,2
Milliarden. Insgesamt ist im Rahmen von Sure bisher die Auszahlung
von 87,9 Milliarden Euro an 17 Länder vereinbart. Der Deckel liegt
bei 100 Milliarden Euro.

Das Programm gehört zu einem Paket mit Hilfen von 540 Milliarden
Euro, auf das sich die EU-Staaten kurz nach Beginn der Pandemie im
Frühjahr geeinigt hatten. Für Sure nimmt die EU-Kommission mit Hilfe
von Garantien der EU-Staaten Kredite am Finanzmarkt auf und reicht
sie weiter. Günstig ist das für EU-Staaten, die - anders als
Deutschland - selbst am Finanzmarkt mehr Zinsen bezahlen müssten.
Italien und Spanien sind bereits hoch verschuldet und zugleich mit am
schlimmsten von der Pandemie und der Wirtschaftskrise betroffen.

Für Sure hatte die Kommission am 21. Oktober Anleihen im Umfang von
17 Milliarden Euro platziert. Die Papiere waren mehr als 13 Mal
überzeichnet. Sie tragen ein sogenanntes Gütesiegel für
Sozialanleihen. Das bedeutet, Anleger können darauf vertrauen, dass
das Geld in soziale Zwecke fließt.