Opel-Mutterkonzern PSA zuversichtlich für Fusion mit Fiat Chrysler

28.10.2020 11:38

Die Franzosen von PSA und Fiat Chrysler wollen den viertgrößten
Autohersteller der Welt bilden. Wettbewerbsbehörden müssen noch
zustimmen. Opel sieht sich in dem neuen Weltkonzern gut aufgestellt.

Paris/Rüsselsheim (dpa) - Ungeachtet der coronabedingten
Wirtschaftskrise sieht der französische Opel-Mutterkonzern PSA seine
geplante Mega-Fusion mit Fiat Chrysler auf einem guten Weg. Es sei
ein «sehr guter Fortschritt» bei der Vorbereitung des
Zusammenschlusses erzielt worden, bilanzierte PSA-Finanzvorstand
Philippe de Rovira am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit
Analysten. So hätten die Unternehmen «gemeinsame Bedingungen» für d
ie
Fusion vereinbart.

Der Hersteller mit den Stammmarken Peugeot und Citroën hält an dem
Zeitplan fest, die Fusion mit dem italienisch-amerikanischen
Konkurrenten zum weltweit viertgrößten Hersteller bis Ende März
abzuschließen. Der neue Konzern mit großen Standbeinen in Europa und
Nordamerika soll Stellantis heißen. Fiat Chrysler (FCA) führt unter
anderen die Marken Alfa Romeo, Dodge, Jeep oder Maserati. Es müssen
noch mehrere Wettbewerbsbehörden grünes Licht geben, unter ihnen die
Brüsseler EU-Kommission.

Opel-Chef Michael Lohscheller sieht den Stammsitz Rüsselsheim in dem
neu entstehenden Konzern gut aufgestellt. Opel bleibe die einzige
deutsche Marke im Konzern. Man habe viele Entwicklungsprojekte
bekommen und fertige auch für andere Konzernmarken, sagte Lohscheller
der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) vom Mittwoch.

Der Umsatz von PSA ging von Anfang Juli bis Ende September im
Vorjahresvergleich leicht um 0,8 Prozent auf 15,45 Milliarden Euro
zurück. De Rovira hob hervor, dass der Umsatz der Autosparte um 1,2
Prozent auf knapp 12 Milliarden Euro gestiegen sei.

Der französische Konzern setzte knapp 589 000 Fahrzeuge ab, das war
ein Minus von 12,7 Prozent. Bei Opel mit der britischen
Schwestermarke Vauxhall gab es im dritten Vierteljahr sogar einen
Rückgang um 22,3 Prozent auf rund 151 000 Fahrzeuge.

Opel verkaufte von Januar bis Ende September erst 417 000 Autos, ein
Minus von 45,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Gleichwohl sei man
profitabel: «Selbst wenn das Volumen niedrig ist, können wir mit
jedem Fahrzeug Geld verdienen», sagte Lohscheller der «FAZ». Mit
neuen Produkten wie den Modellen Corsa und Astra oder dem Mokka wolle
man auch wieder wachsen, aber nicht zulasten des bereits gesenkten
CO2-Ausstoßes oder der Profitabilität.

Von Januar bis Ende September setzte der PSA-Konzern 40,57 Milliarden
Euro um, deutlich weniger als die 53,92 Milliarden Euro in den neun
Monaten des Vorjahreszeitraums. PSA wurde wie andere Autohersteller
auch von der coronabedingten Nachfrageschwäche getroffen.