Brexit-Handelsvertrag: Zaghafte Fortschritte - Gespräche gehen weiter

29.10.2020 16:07

Brüssel/London (dpa) - In den Gesprächen über einen EU-Handelspakt

mit Großbritannien gibt es nach Angaben aus Verhandlungskreisen
zaghafte Fortschritte. Doch fehle weiter ein Durchbruch bei den
wichtigsten Themen, hieß es am Donnerstag. Die Unterhändler reisten
von London nach Brüssel, wo die Verhandlungen bis mindestens Sonntag
fortgesetzt werden sollen.

Es geht um ein Freihandelsabkommen ab 2021, also für die Zeit nach
der Brexit-Übergangsphase. Der Vertrag soll Zölle abwenden und
Handelshemmnisse mindern, wenn Großbritannien zum Jahreswechsel aus
dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion austritt. Die britische
Regierung hatte die Verhandlungen zeitweise für beendet erklärt, war
dann aber vergangene Woche an den Verhandlungstisch zurückgekehrt.
Die Zeit ist nun extrem kurz, weil der Text noch ratifiziert werden
müsste.

In den Verhandlungen besonders umstritten waren stets drei Punkte:
die EU-Forderung nach gleichen Umwelt-, Sozial- und Beihilferegeln,
um unfairen Wettbewerb zu verhindern; Schlichtungsregeln für mögliche
Vertragsverstöße; und der Zugang von EU-Fischern zu britischen
Gewässern. Beim Punkt Fischerei hatte lange vor allem Frankreich
vehement unveränderte Fangrechte verlangt. Zuletzt hatte Paris seine
Haltung aber gelockert, wie mit den Verhandlungen vertraute Personen
Ende der Woche bestätigten.