EU-Staats- und Regierungschefs stellen sich an die Seite Frankreichs

29.10.2020 22:04

Brüssel (dpa) - Nach der tödlichen Messerattacke in Nizza haben sich
die Staats- und Regierungschefs der EU geschlossen an die Seite
Frankreichs gestellt. «Wir verurteilen diese Attacken, die einen
Angriff auf unsere gemeinsamen Werte darstellen, aufs Schärfste»,
heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die EU-Ratschef Charles
Michel am Donnerstag veröffentlichte. Kanzlerin Angela Merkel und
ihre EU-Kollegen berieten am Abend per Videokonferenz eigentlich über
den Kampf gegen die zweite Corona-Welle.

In ihrem gemeinsamen Statement betonten die Staats- und
Regierungschefs, geschockt und betrübt von den terroristischen
Anschlägen zu sein. «Wir stehen geschlossen und fest in unserer
Solidarität mit Frankreich, mit dem französischen Volk und der
französischen Regierung - in unserem gemeinsamen und andauernden
Kampf gegen Terrorismus und gewalttätigen Extremismus.»

Zugleich rufe man führende Politiker auf der ganzen Walt dazu auf,
auf Dialog und Verständnis zwischen Gemeinschaften und Religionen
hinzuarbeiten und nicht auf Spaltung.

Bei einer Messerattacke in einer Kirche in Nizza waren am Donnerstag
mindestens drei Menschen getötet und weitere verletzt worden. Der
Täter wurde festgenommen. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft
übernahmt die Ermittlungen. Präsident Emmanuel Macron sprach von
einem «islamistischen Terroranschlag».

«Es ist ein unfassbarer Angriff auf die Demokratie und die
Meinungsfreiheit in Europa», sagte der österreichische Bundeskanzler
Sebastian Kurz am Donnerstagabend am Rande der Videokonferenz. «Wir
müssen entschlossen gemeinsam in ganz Europa und darüber hinaus gegen
Islamismus und politischen Islam vorgehen, um solche Angriffe zu
verhindern», sagte er weiter.