IWF-Chefin ruft zur Einigung im Streit um Brexit-Handelspakt auf

29.10.2020 19:45

London (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat
Großbritannien und die Europäische Union dazu aufgefordert, sich doch
noch auf einen Brexit-Handelspakt zu einigen. Großbritannien stünden
mit Blick auf eine zweite Coronawelle schwere wirtschaftliche Zeiten
bevor. «Wir befinden uns in einer Zeit hoher Unsicherheit. Wir
rechnen nicht mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau im Jahr 2021»,
sagte IWF-Chefin Kristalina Georgieva am Donnerstag bei einem
Pressebriefing mit dem britischen Finanzminister Rishi Sunak.

Großbritannien hatte die Staatengemeinschaft Ende Januar verlassen,
doch gilt noch bis zum Jahresende eine Übergangsphase, in der sich
praktisch nichts geändert hat. Gelingt bis zum Fristende kein
Abkommen, drohen Zölle, verschärfte Warenkontrollen an den Grenzen
und andere Verwerfungen für die Wirtschaft. London hatte die
Verhandlungen zeitweise sogar für beendet erklärt, war dann aber
vergangene Woche an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Die Zeit ist
nun extrem kurz, weil der Text noch ratifiziert werden müsste.