Timmermans verteidigt Pläne für harte Abgasnorm Euro 7

19.11.2020 14:15

Brüssel (dpa) - EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat Pläne zur
Einführung einer scharfen neuen Abgasnorm Euro 7 für Autos
verteidigt. Man könne nicht untätig bleiben, wenn die langfristigen
Ziele erreicht werden sollten, sagte Timmermans am Donnerstag in
Brüssel. «Zusätzliche Maßnahmen werden notwendig sein.»

Ein Vorschlag für die neue Euro-7-Norm soll erst 2021 vorgelegt
werden, doch gibt es bereits heftige Kritik der Autoindustrie an
Vorstudien. Die darin angelegten neuen Grenzwerte etwa für Stickoxid
seien so streng, dass dies auf ein faktisches Aus von
Verbrennungsmotoren ab 2025 hinauslaufe, warnt der Verband der
Automobilindustrie.

Timmermans betonte, die Pläne der Kommission würden technikneutral
gehalten. Wenn die Autoindustrie die neuen Grenzwerte mit Verbrennern
einhalten könne, könne auch diese Technik weiter genutzt werden. Er
beobachte bei den Autobauern jedoch ohnehin einen Trend zu
Elektromobilität, sagte der für Klimaschutz zuständige Vizepräsiden
t
der Kommission.

In jedem Fall werde ausführlich mit der Autoindustrie und der
deutschen Politik gesprochen. Erst am Mittwoch habe er einen Dialog
mit den Ministerpräsidenten der Autoländer Bayern, Baden-Württemberg

und Niedersachsen gehabt. Die Folgen der neuen Normen würden genau
abgeschätzt. Doch werde man «schwierige Entscheidungen nicht
vermeiden», sagte Timmermans.