Rechnungshof: Humanitäre EU-Hilfen sollten mehr Mädchen erreichen

21.01.2021 17:01

Brüssel (dpa) - Der Europäische Rechnungshof hat angemahnt, dass
humanitäre EU-Hilfen im Bereich Bildung mehr Mädchen erreichen
sollten. «EU-Unterstützung erreicht mehr Jungen, obwohl Mädchen in
Krisenregionen eher diejenigen sind, die nicht zur Schule gehen»,
heißt es in einer Mitteilung zu einem am Donnerstag veröffentlichen
Sonderbericht des Rechnungshofs. Insgesamt funktionierten die
EU-Hilfen für Bildung bei Notfällen und langwierigen Krisen jedoch
gut, so das Ergebnis der Prüfer.

In dem Bericht wird sich zudem dafür ausgesprochen, dass EU-Projekte
langfristiger angelegt werden sollten. «Die meisten Projekte in
unserer Stichprobe waren zehn bis zwölf Monate lang, was für
langfristige Bildungsbedürfnisse in ausgedehnten Krisen unzureichend
ist», heißt es.

Geschätzt 64 Millionen Kinder in Entwicklungsländern gehen
den Angaben zufolge nicht in die Grundschule. Die Hälfte von ihnen
lebe in Konfliktgebieten. Zugang zu Bildungseinrichtungen bedeute,
für die Kinder sofortigen physischen Schutz sowie die Möglichkeit,
lebensrettendes Wissen und Fertigkeiten zu erlernen. Insgesamt gibt
die EU laut Rechnungshof 160 Millionen für Bildung im Bereich der
humanitären Hilfe aus.