Weniger Schaden durch Falschgeld in Deutschland und Europa

22.01.2021 10:12

Frankfurt/Main (dpa) - Die Corona-Krise hat sogar Geldfälschern das
Handwerk erschwert. Die Schadenssumme durch Falschgeld sank im
vergangenen Jahr sowohl in Deutschland als auch im Euroraum, wie die
Deutsche Bundesbank und die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag
in Frankfurt mitteilten. 460 000 Blüten zogen Polizei, Handel und
Banken im europäischen Währungsraum demnach im Jahr 2020 aus dem
Verkehr - ein Rekordtief und fast 18 Prozent weniger als ein Jahr
zuvor (559 000 Stück). Der Schaden für ganz Europa summierte sich auf
21,5 Millionen Euro nach 29,2 Millionen Euro in den zwölf Monaten
zuvor.

«Zu Anfang 2020 sah es noch so aus, als würde es ein gutes Jahr für
Fälscher», sagte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann der Deutschen
Presse-Agentur in Frankfurt. «Der dann folgende Rückgang dürfte auch

am veränderten Konsumverhalten im Zuge der Corona-Pandemie liegen.»

Auch in Deutschland sank der Schaden durch Falschgeld im fünften Jahr
in Folge von 3,3 Millionen Euro 2019 auf nun rund 2,9 Millionen Euro.
Allerdings brachten Kriminelle hierzulande höhere Stückzahlen
gefälschter Geldscheine in Umlauf als ein Jahr zuvor. Fast 58 800
Falschnoten waren es im Jahr 2020 nach knapp 55 200 ein Jahr zuvor.

Die Bundesbank erklärt den Anstieg der Stückzahlen in Deutschland
durch das vermehrte Aufkommen nachgemachter Geldscheine, die im
Internet unter den Begriffen «Movie Money» oder «Prop copy» als
Spielgeld oder Filmrequisite angeboten werden. Diese trieben die Zahl
der Blüten vor allem beim 10- und beim 20-Euro-Schein nach oben.

Alles in allem ist das Risiko jedoch nach wie vor sehr gering, mit
Falschgeld in Berührung zu kommen. Nach Bundesbank-Berechnungen
entfallen in Deutschland sieben falsche Banknoten auf 10 000
Einwohner, europaweit sind es 13 Falschnoten je 10 000 Einwohner.
Dennoch sollten Verbraucher genau hinschauen, mahnen die
Währungshüter. Denn wem ein falscher Schein untergejubelt wird, der
bekommt dafür keinen Ersatz.