Impfstofffirma Astrazeneca: Liefermengen für EU niedriger als geplant

22.01.2021 17:50

Berlin/Brüssel (dpa) - Der Hersteller Astrazeneca wird zunächst
weniger Corona-Impfstoff an die EU liefern als geplant. Sollte der
britisch-schwedische Konzern die Zulassung von der EU erhalten, werde
die Menge zu Beginn niedriger sein, sagte eine Unternehmenssprecherin
am Freitag auf Anfrage. Grund seien geringere Erträge an einem
Produktionsstandort «innerhalb unserer europäischen Lieferkette».
Eine Verzögerung der Lieferungen sei aber nicht geplant.

Nach Angaben aus EU-Kreisen warnte das Unternehmen gegenüber
EU-Staaten vor möglichen Lieferproblemen bei seinem Impfstoff. Zuvor
hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet. Der Hersteller hat
zusammen mit der britischen Universität Oxford einen Impfstoff
entwickelt, der in Großbritannien bereits genutzt wird. Für kommende
Woche wird auch eine Zulassung in der Europäischen Union erwartet.

Wie «Bild» berichtete, muss der Impfstoff nach den Mutationen in
einigen Ländern angepasst werden. Bereits auf Halde produzierte
Impfstoffmengen könnten deshalb womöglich nicht ausgeliefert werden.
Zudem seien die Auswirkungen auf die Produktion nach einem Brand in
einem Werk in Indien noch nicht klar.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte dazu auf
Anfrage: «Wir gehen weiter davon aus, dass der Impfstoff von
Astrazeneca Ende kommende Woche für die EU zugelassen wird. Die EU
hat viel in die Vorproduktion dieses Impfstoffes investiert. Nach der
Zulassung wird klar, wie viel Impfstoff wann zusätzlich für
Deutschland zur Verfügung steht.»