DIW für neues Freihandelsabkommen mit USA

23.01.2021 04:00

Augsburg (dpa) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
schlägt eine rasche europäische Initiative für ein neues
Freihandelsabkommen mit den USA vor. Ein Ersatz für das gescheiterte
TTIP-Abkommen würde Europas Stellung gegenüber China stärken, sagte
DIW-Präsident Marcel Fratzscher der «Augsburger Allgemeinen»
(Samstag). «Wir sollten uns mit der neuen US-Regierung einigen, wie
wir mit China umgehen. Daher sollte Europa auf ein neues
Handelsabkommen mit den USA setzen, in dem wir uns auf gemeinsame
Standards verständigen, die dann global bindend sind.»

Der Ökonom kritisierte das Investitionsabkommen zwischen der EU und
China, dessen Vertragstext am Freitag veröffentlicht wurde. «Eine
Einigung mit China ist zwar wichtig, aber China spielt nach den
eigenen Regeln», meinte Fratzscher. «Das Abkommen ist kein großer
Wurf, man begegnet sich nicht auf Augenhöhe, die Bedingungen in den
Volkswirtschaften sind sehr unterschiedlich.» Die beste Strategie für
Europa sei es, «die eigenen Interessen im globalen Systemwettbewerb
zu behaupten, in einer starken transatlantischen Partnerschaft».