Paris will mit Biden-Regierung über Handelsstreit sprechen

25.01.2021 12:32

Paris (dpa) - Frankreich will mit der Regierung des neuen
US-Präsidenten Joe Biden rasch über die Reizthemen Handel und
Strafzölle sprechen. Bereits in den «nächsten Tagen» sind Kontakte

von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und des Beigeordneten
Ministers für Handel, Franck Riester, mit der US-Seite zu den
Handelsabgaben geplant. Das sagte Europa-Staatssektretär Clément
Beaune, der als Vertrauter von Staatschef Emmanuel Macron gilt, am
Montag im Sender Radio Classique.

Da sich Washington und Brüssel seit Jahren über rechtswidrige
Subventionen für die Luftfahrtindustrie streiten, hatten beide Seiten
Strafzölle verhängt. Die USA verteuerten nach einer WTO-Entscheidung
zu ihren Gunsten 2019 die Einfuhr von Käse, Butter und Wein und
vielen anderen Produkten aus Europa, ebenso von Komponenten für die
Luftfahrtindustrie. Erst am Jahreswechsel hatte die Regierung des
Biden-Vorgängers Donald Trump neue Strafzölle auf Produkte aus
Deutschland und Frankreich angekündigt. In Frankreich klagen
insbesondere Winzer und die Weinbranche über die Abgaben.

Biden und Macron hatten am Sonntag rund eine Stunde lang miteinander
telefoniert. Dabei ging es unter anderem um die Stärkung der
transatlantischen Beziehungen. «Das war ein langes Gespräch», sagte
Beaune. Nötig sei eine stärkere Beziehung mit Washington,
beispielsweise beim Klimaschutz oder der Reform der
Weltgesundheitsorganisation WHO.