Kreise: EU plant «Transparenzregister» für Impfstoffexporte

25.01.2021 13:31

Brüssel (dpa) - Im Streit um Corona-Impfstoffe will die EU-Kommission
künftig alle geplanten Exporte von Vakzinen aus der Europäischen
Union in Drittstaaten erfassen und genehmigen lassen. Die Brüsseler
Behörde kündigte am Montag in einer Sitzung mit den 27 EU-Staaten ein
sogenanntes Transparenzregister an, wie die Deutsche Presse-Agentur
aus EU-Kreisen erfuhr.

Das Register solle binnen weniger Tage in Kraft gesetzt werden und
erfassen, welche Hersteller welche Mengen von in der EU produzierten
Impfstoffen an Drittstaaten liefern. Zudem benötigten die Hersteller
künftig eine Lizenz zum Export, die aber bei Gütern für humanitäre

Zwecke regelmäßig erteilt werde. Im Vordergrund stehe die
Transparenz, hieß es aus EU-Kreisen.

Hintergrund ist die Impfstoff-Knappheit in der EU und der Streit mit
Astrazeneca. Der britisch-schwedische Konzern hatte am Freitag
mitgeteilt, dass er zunächst geringere Mengen an die EU liefern werde
als vertraglich vereinbart.