Bulgarien für Reisefreiheit mit Corona-Pass - Impfstoff reicht nicht

25.02.2021 16:20

Sofia (dpa) - Das Urlaubsland Bulgarien setzt sich für die Einführung
von Corona-Impfpässen ein, um Reisen zu erleichtern. «Es sollte ein
elektronischer oder Grüner Pass für alle europäischen Staatsbürger

geben, die gegen Covid-19 geimpft wurden oder sich nach einer
Erkrankung davon erholt haben», forderte Regierungschef Boiko
Borissow am Donnerstag. Für diese Menschen sollen dann PCR-Tests und
Corona-Quarantänen entfallen. «Wir haben den Vorschlag mit
(Östereichs Bundeskanzler) Sebastian Kurz, mit den griechischen und
mit anderen Kollegen im EU-Rat abgestimmt», sagte Borissow vor dem
Online-Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs.

Borissow mahnte die «großen Vakzine-Hersteller», die Verträge mit d
er
Europäischen Kommission einzuhalten, um die Impfpläne der
EU-Mitgliedstaaten nicht zu gefährden.

Derzeit erhält Bulgarien nach den Worten von Gesundheitsminister
Kostadin Angelow lediglich 40 Prozent der bei Astrazeneca bestellten
Mengen, was den Impfplan durcheinander bringe. 

In Bulgarien soll am 1. März die Gastronomie nach einem dreimonatigen
Corona-Shutdown unter Auflagen wieder öffnen dürfen, obwohl die
Fallzahlen fortlaufend zunehmen. In den vergangenen drei Tagen gebe
es Anzeichen für ein exponentielles Wachstum, warnte Coronastabchef
Wenzislaw Mutaftschijski am Donnerstag.

Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen gelten 30 093
Menschen als coronainfiziert - vor einer Woche waren es 25 710.
Binnen 24 Stunden gab es Mittwoch 1733 Neuansteckungen. Zum
Vergleich: Vor einer Woche waren es 1246. An oder mit dem Coronavirus
starben seit Beginn der Corona-Pandemie 10 026 Menschen.