Merkel will EU-Impfpass in den nächsten drei Monaten

25.02.2021 20:45

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel geht davon aus, dass der
EU-Impfpass bis zum Sommer entwickelt werden kann. «Die politische
Vorgabe ist, dass man das in den nächsten Monaten erreicht, ich habe
ja von drei Monaten gesprochen», sagte die CDU-Politikerin am
Donnerstag nach dem EU-Videogipfel.

Das Zertifikat soll die Möglichkeit schaffen, Geimpften
gegebenenfalls Vorteile zu gewähren. «Alle haben heute darauf
hingewiesen, dass das zurzeit bei der geringen Durchimpfung der
Bevölkerung gar nicht das Thema ist. Aber man muss sich ja
vorbereiten», betonte Merkel. Das heiße aber nicht, dass künftig nur

reisen dürfe, wer einen Impfpass habe. «Darüber sind überhaupt noch

keine politischen Entscheidungen getroffen.»

Auf Reiseerleichterungen für Geimpfte dringen Länder wie
Griechenland, Zypern, Bulgarien und Österreich. Griechenland und
Zypern haben schon jetzt Vereinbarungen mit Israel über die künftige
Einreise von Geimpften geschlossen. Manche EU-Staaten wie Polen und
Rumänien gewähren Geimpften bereits Vorteile, etwa bei der Einreise.

Dabei ist die Absprache auf EU-Ebene noch lange nicht so weit.
Bislang haben sich die 27 EU-Staaten nur darauf geeinigt, dass es
einen gegenseitig anerkannten Impf-Nachweis geben soll. Angedacht
sind eine Datenbank zur Registrierung der Impfungen und ein
personalisierter QR-Code für Geimpfte. Deutschland, Frankreich und
andere haben jedoch Bedenken, Vorteile an das Dokument zu knüpfen -
unter anderem weil unklar ist, ob Geimpfte das Virus weitergeben
können.