EU erklärt Botschafterin aus Venezuela zur unerwünschten Person

25.02.2021 22:38

Brüssel (dpa) - Die Europäische Union hat die Botschafterin
Venezuelas zu einer «persona non grata» (unerwünschten Person)
erklärt. Die Entscheidung sei eine Antwort auf die Ausweisung der
Leiterin der EU-Delegation in Venezuela, teilte die Vertretung der
EU-Staaten am Donnerstagabend in Brüssel mit. Isabel Brilhante
Pedrosa zum Verlassen Venezuelas aufzufordern, sei «vollkommen
ungerechtfertigt» gewesen und stehe im Widerspruch zum Ziel der EU,
Beziehungen zu entwickeln und Partnerschaften aufzubauen.

Brilhante Pedrosa war von der venezolanischen Regierung am Mittwoch
zu einer «persona non grata» erklärt worden, nachdem die EU am Montag

ihre Sanktionen gegen Unterstützer von Präsident Nicolás Maduro
ausgeweitet hatte. Betroffen von den Strafmaßnahmen wie
EU-Einreiseverboten und Vermögenssperren sind 19 Personen, denen
Menschenrechtsverletzungen oder Handlungen gegen die Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit vorgeworfen werden.

Die nun getroffene EU-Entscheidung bedeutet nicht unbedingt, dass
Venezuelas EU-Botschafterin in ihre Heimat zurückkehren muss. Grund
ist, dass sie nicht nur bei der EU, sondern auch in Belgien als
Diplomatin akkreditiert ist.

Im ölreichen Venezuela tobt seit Anfang 2019 ein anfangs erbitterter
Machtkampf zwischen der Regierung und der Opposition, in dem der
selbsternannte Übergangspräsident Juan Guiadó versucht, Maduro aus
dem Amt zu drängen. Guaidó wird von den USA, vielen
lateinamerikanischen und europäischen Ländern unterstützt. Maduro
hingegen kann auf China, Russland und seine Verbündeten Kuba,
Bolivien und Nicaragua zählen. Die Neuwahlen zur Nationalversammlung
im Dezember bewertete die EU als undemokratisch.