Ministerin Puttrich: Kaum spürbare Probleme für Hessen mit dem Brexit

09.04.2021 14:03

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessen hat nach Einschätzung von
Europaministerin Lucia Puttrich (CDU) bislang kaum spürbare Probleme
mit dem Brexit. Das betreffe sowohl die Verwaltung als auch die
Wirtschaft, erklärte Puttrich am Freitag in Wiesbaden. «Insbesondere
im Bereich der Wirtschaft habe ich das Gefühl, dass Kontinentaleuropa
weitaus besser auf Großbritanniens Ausscheiden aus dem Binnenmarkt
eingestellt war als viele Unternehmen im Vereinigten Königreich.»

Seit dem 1. Januar 2021 ist das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil
des EU-Binnenmarktes und der EU-Zollunion. Alle Frachtsendungen, der
Reiseverkehr und Postsendungen unterliegen den allgemeinen
zollrechtlichen Bestimmungen und Zollkontrollen.

Hessens Export nach Großbritannien habe sich im Jahr 2020 besser
entwickelt als befürchtet, teilte die Ministerin mit. Die Ausfuhren
seien trotz der Corona-Pandemie im Vergleich zum Jahr 2019 um fünf
Prozent auf knapp vier Milliarden Euro gestiegen. Das habe auch an
den Übergangsregelungen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem
Vereinigten Königreich gelegen.

Auch nach dem Brexit bleibe Großbritannien für Hessens
Außenwirtschaft einer der wichtigsten Handelspartner. «In der Ausfuhr
liegt das Land für Hessen auf Rang vier, bei der Einfuhr nach Hessen
auf Rang sieben», erklärte Puttrich. Der Brexit bleibe zwar ein
scharfer Schnitt in den Beziehungen der EU und Großbritanniens. Für
sie stehe aber fest, dass die Tür zur EU für Großbritannien immer ein

Stück geöffnet bleiben müsse.