Verhandlungen zum Iran-Abkommen gehen nächste Woche weiter

09.04.2021 15:55

Die ersten Tage haben die Zuversicht geschürt, dass das Atomabkommen
mit dem Iran wiederbelebt werden kann. Die nächsten Wochen werden
zeigen, ob die Erzfeinde USA und Iran aufeinander zugehen.

Wien (dpa) - Die Verhandlungen zur Rettung des Atomabkommens mit dem
Iran werden nächste Woche fortgesetzt. Am Ende der ersten Woche
hätten die Experten und Spitzendiplomaten am Freitag in Wien «mit
Zufriedenheit erste Fortschritte festgestellt», schrieb der russische
Diplomat Michail Uljanow auf Twitter. Um die positive Dynamik
beizubehalten, würden die Verhandler schon nächste Woche wieder
zusammenkommen. «Es gibt genug Chancen auf Erfolg, aber keine
Garantie», hieß es aus diplomatischen Quellen weiter.

Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und
China sowie EU-Diplomaten bemühen sich, in indirekten Verhandlungen
zwischen dem Iran und den USA zu vermitteln. Zur Wiederbelebung des
Abkommens aus dem Jahr 2015 müsste Washington Sanktionen aufheben,
während Teheran sein Nuklearprogramm wieder einschränken müsste. Das

Abkommen soll den Iran am Bau von Kernwaffen hindern, ihm aber die
zivile Nutzung der Kernkraft ermöglichen.

Auch der Iran zeigte sich nach dem mehrtägigen Auftakt und dem
Einsetzen von zwei Arbeitsgruppen vorsichtig optimistisch. «Es gibt
Anzeichen dafür, dass die USA dabei sind, ihren Standpunkt revidieren
und die Sanktionen aufheben zu wollen», sagte Vizeaußenminister Abbas
Araghchi.

Der damalige US-Präsident Donald Trump war 2018 aus dem Atomabkommen
ausgestiegen. Als Reaktion auf neue harte US-Sanktionen begann der
Iran ein Jahr später, vereinbarte Obergrenzen für die Produktion von
Uran zu überschreiten. US-Präsident Joe Biden sieht im Gegensatz zu
seinem Vorgänger das Abkommen als wichtigen Baustein zur
Rüstungskontrolle. Unter bestimmten Voraussetzungen sind die USA zur
Rückkehr zur Vereinbarung bereit.