Eurokurs gibt nach - Schwache Industriedaten belasten

09.04.2021 16:58

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Freitag etwas unter Druck
geraten. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1885
US-Dollar. Im frühen Handel war sie noch über 1,19 Dollar gehandelt
worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf
1,1888 (Donnerstag: 1,1873) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8412 (0,8423) Euro.

In Deutschland war die Gesamtproduktion im Februar überraschend und
merklich gefallen. Damit setzte sich die Schwäche in der deutschen
Industrie vom Jahresauftakt fort. Volkswirte verwiesen auf Probleme
bei der Versorgung mit Vorprodukten, etwa mit Computerchips. Noch
stärker gab die Produktion in Frankreich nach. In Spanien stagnierte
die Industrieproduktion, während Volkswirte mit einem Anstieg
gerechnet hatten.

Marktbeobachter sprachen zudem von einer leichten Gegenbewegung am
Devisenmarkt. Am Vorabend war der Euro noch bis auf 1,1927 Dollar
gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit etwa zwei Wochen. Die
Gemeinschaftswährung profitierte von unerwartet schwachen Daten vom
US-Arbeitsmarkt.

Nach Einschätzung von Devisenexperten spricht derzeit viel für eine
weitere Kursstärke des Dollar. Als Gründe werden unter anderem die
Fortschritte bei den Corona-Impfungen in den USA und positive
Wirtschaftsperspektiven genannt. Das schürt am Markt die Erwartung,
dass die US-Notenbank (Fed) ihre Geldpolitik mittelfristig
normalisieren wird. Allerdings wies Analystin Antje Praefcke von der
Commerzbank darauf hin, dass sich die Fed bemühe, «genau diese
Erwartungen an eine baldige Normalisierung der Geldpolitik zu
dämpfen».

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86658 (0,86290) britische Pfund, 130,42 (129,71)
japanische Yen und 1,1010 (1,1021) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1742 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar weniger als am Vortag.