Kann es unterschiedliche Inflationsraten innerhalb der EWU-Staaten geben?

Der Euro wird aber zu einer stärkeren Angleichung der Preisentwicklung führen

Da es innerhalb der EU - wie auch innerhalb einzelner Mitgliedstaaten - national oder regional unterschiedlich Märkte geben kann, ist es auch möglich, dass die Inflationsraten voneinander abweichen.

Fällt zum Beispiel die Olivenernte in Italien schlecht aus, wird dort Olivenöl teurer, die italienische Inflationsrate steigt. Zwar wird dann auch in Deutschland Olivenöl teurer, da es bei uns aber kein Grundnahrungsmittel und auch nicht Bestandteil des Statistik-Warenkorbs ist, steigt die Inflationsrate in Deutschland nicht spürbar.

Auch Unterschiede in der konjunkturellen Entwicklung können zu unterschiedlichen Inflationsraten führen. So belief sich die Inflationsrate in Irland im Dezember 2000 auf 5,6 Prozent. Zeichen einer überhitzten Konjunktur. In anderen EWU-Staaten lag die Inflationsrate zur gleichen Zeit bei weniger als 2 Prozent.

Dennoch: Die gemeinsame europäische Währung wird mittelfristig zu einer stärkeren Angleichung der Inflationsraten und zu einem stärkeren konjunkturellen Gleichschritt führen. Ganz verschwinden werden die Unterschiede in den Inflationsraten aber nicht.