Landwirtschaftsminister beraten über EU-Agrarreform

27.07.2022 17:30

Magdeburg (dpa) - Die Agrarminister von Bund und Ländern beraten am
Donnerstag in einer Sondersitzung über die anstehende EU-Agrarreform.
Der Bund soll die Ressortchefs der Länder zunächst über den aktuellen

Stand der Gespräche mit Brüssel zum Strategieplan zur Umsetzung der
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und mögliche Kompromisse informieren.
Es gehe jetzt um eine möglichst schnelle Genehmigung des
Strategieplans, damit die Bauern Planungssicherheit haben, sagte der
Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchef
Sven Schulze (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.

Schulze zeigte sich optimistisch, dass die Minister am Donnerstag
gemeinsam «eine vernünftige Linie» beschließen können. Es gebe ka
um
Streitpunkte, so der Politiker.

Strittig sind noch der Umgang mit Stilllegungsflächen und die
sogenannten Fruchtfolgeregeln. Mit der Reform der EU-Agrarpolitik ab
2023 sollen eigentlich vier Prozent der Ackerfläche nicht mehr
bewirtschaftet werden. Damit sollen Tier- und Pflanzenwelt geschützt
werden. Auch der Anbau von gleichen Ackerpflanzen hintereinander soll
untersagt werden. Die EU-Kommission hatte am vergangenen Freitag
angesichts drohender Engpässe bei Lebensmitteln allerdings
vorgeschlagen, für ein Jahr Ausnahmen zu gewähren. Ob der Vorschlag
eins zu eins umgesetzt wird, ist unklar. Bundesagrarminister Cem
Özdemir (Grüne) unterstützt Ausnahmen für die Fruchtfolge, sieht ei
ne
Aussetzung der Flächenstilllegung aber kritisch.