Macron unterstützt Ägyptens Vermittlung im Nahost-Konflikt

17.05.2021 17:18

Paris (dpa) - Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron unterstützt die
Vermittlung Ägyptens in dem eskalierenden Konflikt zwischen Israel
und militanten Palästinensern im Gazastreifen. Beide Länder wollten
sich abstimmen, um eine rasche Waffenruhe zu fördern und eine
Ausbreitung des Konflikts zu verhindern. Das berichteten Kreise des
französischen Präsidialamtes am Montag nach einem Treffen von Macron
mit seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi. Der Staatschef
aus Kairo wird am Dienstag beim Pariser Gipfeltreffen zur
wirtschaftlichen Unterstützung Afrikas erwartet.

Bundesaußenminister Heiko Maas sagte in der französischen Hauptstadt
am Rande einer Hilfskonferenz für den Sudan, Ägypten habe bereits in
der Vergangenheit als Mittler zwischen der islamistischen Hamas und
Israel Verantwortung übernommen. Es gehe darum, die Waffen so rasch
wie möglich zum Schweigen zu bringen.

Es gebe in den 27 EU-Staaten mit Blick auf den Nahost-Konflikt sehr
unterschiedliche Haltungen, sagte Maas. «Daran wollen wir jetzt
arbeiten.» Europa müsse sich entscheiden, welche Rolle es spielen
wolle. Er halte es für möglich, dass es Europa gelingen könne, sich
dort einzubringen. Die Außenminister der EU-Länder wolle sich
am Dienstag zu einer außerordentlichen Videokonferenz treffen.

Die Kampfhandlungen im Konfliktgebiet gingen unterdessen unvermindert
weiter. Israelisches Militär beschoss das Tunnelsystem der Hamas im
Gazastreifen. Militante Palästinenser setzten ihren Raketenbeschuss
auf Israel fort.