Euro legt etwas zu - Britisches Pfund mit Kursgewinnen

05.08.2021 16:56

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Donnerstag ein wenig zugelegt.
Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1845 US-Dollar
gehandelt. Sie notierte damit etwas höher als im frühen Handel. Die
Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1850
(Mittwoch: 1,1861) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8439
(0,8431) Euro.

Der überraschend deutliche Anstieg der Auftragseingänge für die
deutsche Industrie im Juni stützte den Euro nur geringfügig. Thomas
Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, erwartet nicht, dass sich der gute
Lauf bei den Auftragseingängen in den nächsten Monaten so fortsetzen
wird. «Die chinesische Administration drückt auf die Kreditbremse und
auch in den USA ebbt der Nach-Corona-Boom ab.» Allerdings bleibe der
Auftragsbestand hoch. Ökonomen verwiesen zudem auf die hohe Zahl von
Großaufträgen im Juni.

Die am Nachmittag veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus den USA
bewegten den Devisenmarkt nur wenig. Die Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche etwas gesunken. Der
Rückgang lag allerdings in Rahmen der Erwartungen. Die Erstanträge
gelten als ein Indikator für die Entwicklung des gesamten
Arbeitsmarktes gelten. Am Freitag steht dann der monatliche
Arbeitsmarktbericht an. Nach Einschätzung der US-Notenbank ist die
Erholung am Arbeitsmarkt bisher noch nicht ausreichend.

Zugelegt zu anderen wichtigen Währungen hat unterdessen das britische
Pfund. Die britische Notenbank hat erste vorsichtige Signale für eine
geldpolitische Straffung gegeben. «Die Nervosität unter den
britischen Notenbankern angesichts der auch in Großbritannien stark
anziehenden Inflation hat zugenommen», kommentierte Elmar Völker,
Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Innerhalb der nächsten zweieinhalb Jahre sei demnach wohl eine erste
Leitzinsanhebung zu erwarten. Zunächst hält die Bank of England aber
an ihrer lockeren Geldpolitik fest und tastet Leitzins und
Anleihekaufprogramm nicht an.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,85060 (0,85153) britische Pfund, 129,79 (129,31)
japanische Yen und 1,0733 (1,0729) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1804 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 7 Dollar weniger als am Vortag.