Malis Regierung: Einsatz russischer Söldner in Mali ist nur «Gerücht »

19.09.2021 21:45

Bamako (dpa) - Malis Regierung hat die Kritik der westafrikanischen
Staatengemeinschaft Ecowas an Malis angeblichen Plänen, die russische
Söldnerfirma Wagner anzuheuern, vehement zurückgewiesen. Man sei über

die Vorwürfe überrascht, da es sich ausschließlich um Gerüchte
handele, sagte die Regierung in einer Mitteilung am Sonntag. Zudem
werde Mali «keinem Staat erlauben (...) zu entscheiden, welche
Partner es suchen soll oder nicht», hieß es.

Wenige Tage zuvor hatte Nigers Außenminister Hassoumi Massaoudou zum
Abschluss eines Ecowas-Gipfels in Ghana verkündet, die
Staatengemeinschaft werde das Anheuern von Söldnern in der Region
nicht dulden und zeigte sich über eine mögliche Verschlechterung der
fragilen Sicherheitslage besorgt. Mali wies Massaoudous Äußerungen
als «inakzeptabel, unfreundlich und herablassend» zurück.

Auch Frankreich und Deutschland zeigten sich in den vergangenen Tagen
über den möglichen Einsatz von russischen Söldnern im Krisenstaat
Mali besorgt. In Deutschland mehrten sich die Stimmen, in einem
solchen Fall den Bundeswehr-Einsatz in dem Land zu überprüfen. Für
eine UN-Mission und eine EU-Ausbildungsmission sind derzeit insgesamt
etwa 1200 Bundeswehrsoldaten in dem Land.

Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium unterrichteten am
Freitag die Obleute im Bundestag über Erkenntnisse, wonach die mit
einem Militärputsch an die Macht gekommene Führung um den malischen
Oberst Assimi Goïta mit russischen Akteuren verhandelt. Gegenstand
von Gesprächen ist demnach ein Einsatz russischer Söldner der
Militärfirma Wagner, bei dem es um Ausbildung und Personenschutz
gehen soll.